Restaurant Stiar

Grossartiger Abend, wenn auch etwas unter Zeitdruck zu Folge der COVID-19 Restriktionen (Amtliche Sperrstunde 22:00 Uhr). Kreative, moderne Küche mit grossartigen regionalen Zutaten in Perfektion zubereitet. Neben der Küche wusste auch der professionelle und angenehm unprätentiöse Service mit qualifizierten Getränkeempfehlungen zu überzeugen. Auf jeden Fall eine Wiederholung wert bei unserem nächsten Besuch in Ischgl.

Für die große Chichi Vorstellung passt die Qualität der Produkte leider nicht. Das Tartar ist komplett zubereitet und kommt in Suppenschüsseln. Das Rind ist gut, aber mit 42€ für ein Paar Tranchen überteuert. Trüffelkartoffeln dafür perfekt! Weingläser sind toll, die „günstigen“ Weine dafür gar nicht. Willi für 14,90€ ist optimistisch, die Qualität würde leider nur ein Drittel rechtfertigen. Service ist toll - aber warum müssen da immer 6-7 Leute rumstehen, die nichts zu tun haben!?

Gleich vorweg: Dem selbst gesetzten, sehr hohen Niveau konnte das Lokal am Abend unseres Besuches leider nicht gerecht werden. Das überwiegend sehr junge Personal war zwar sehr freundlich und bemüht, aber es fehlte hier und da einfach die Erfahrung, um etwas anspruchsvollere Wünsche der Gäste zu erfüllen. Bei der Reservierung wurde uns mitgeteilt, dass an diesem Tag das Dinner a-la-Carte angeboten wird, während es an anderen Tagen ausschließlich ein mehrgängiges Menue gibt. Das Ambiente war wirklich sehr ansprechend und die sichtbar ausgestellten Flaschenweine ein absoluter Hingucker. Die Karte war dagegen sehr überschaubar und wirkte in der Preisgestaltung etwas unausgeglichen. Während manche Speisen in der Kalkulation recht „sportlich“ daher kamen, waren andere wiederum unerwartet preiswert. Bei der Getränke-Beratung unseres - zugegebenermaßen ausgewiesenen - Gin & Tonic-Kenners kam die Bedienung schnell an ihre Grenzen und musste wegen der vorhandenen Marken im Service nachfragen. Ebenso sollte sie den Gast vorher wegen Zitrone, Limette, Apfel oder Gurke fragen! Dafür war sie sich dann allerdings auch nicht zu schade, sich am Tisch von ihm das „floating“ des Tonic Water ins Glas über einen langen Löffel erklären zu lassen. Wesentlich einfacher hatte die Bedienung es bei der Empfehlung eines trockenen, offenen Rotweines ... denn da gab es leider nur einen! Beim Essen als absolut gelungen und sehr lecker haben wir den Lachs, das Beef Tartar, die Forelle und die Leber bewertet. Ein grober Fauxpas passierte allerdings bei unseren Freunden, welche die Tagliatelle an Trüffelöl (für nur 11 Euro!) bestellt hatten. Dazu wurde frisch geriebener Trüffel (für ebenfalls 11 Euro je Gramm) angeboten und alle bestellten ausdrücklich je zwei Gramm. Beim Servieren hieß es dann jedoch „Sagen Sie einfach Stopp“, was dazu führte, dass ein im Abmessen mit dem bloßen Auge etwas unerfahrener Gast plötzlich ein Nudelgericht für 55 Euro auf dem Tisch hatte. Das brachte erst das anschließende Wiegen zutage! Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass die Küche zwar hervorragend gearbeitet hat, aber deren Leistung leider nicht im erwarteten Umfang beim Gast angekommen ist. Bleibt zu hoffen, dass sich bei dem ehemaligen „Testarossa“, welches jetzt unter dem Namen „Stiar“ firmiert, die beschriebenen „Kinderkrankheiten“ zeitnah ausmerzen lassen. Im Moment von mir: nur knapp 4 Sterne!